Feilen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Damit man mit der Feile überhaupt feilen kann braucht sie auch Zähne, diese werden als durchgehende Linie in das Feilenblatt eingehauen oda eingefräst, diese nennt man hieb, beim einhauen entsteht ein negativer | + | Damit man mit der Feile überhaupt feilen kann braucht sie auch Zähne, diese werden als durchgehende Linie in das Feilenblatt eingehauen oda eingefräst, diese nennt man hieb, beim einhauen entsteht ein negativer Spanwinkel und die Feile schabt, beim einfräsen entsteht ein positiver Spanwinkel und die Feile schneidet. |
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+ | Sie haben einen großen Keilwinkel (betta) von fast 70°. Gehauene Feilen haben einen stabilen Schneidkeil und werden daher zum bearbeiten von Werkstofen mit einer höheren Festigkeit benutzt, zum Beispiel für Stahl oder Gusseisen. Zusammen betragen Freiwinkel (alpha) und Keilwimkel (batta) 90°. Der Spanwimkel ist negativ und kann bis zu -15° betragen. Da die Spanfläche in Schnittrichtung geneigt ist haben Gehauene Feilzähne eine Schabende Wirkung. | ||
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+ | Sie haben einen positiven Spanwinkel (gamma) bis zu 5°. Da der Keilwinkel, der 50° beträgt, kleiner als bei einer gehauenen Feile ist, ist der Schneidkeil nicht so stabil, deshalb werden Gefräste Feilen auch zur Grobbearbeitung weicher Werkstücke wie zum Beispiel Aluminium oder kupfer verwendet. | ||
+ | (Gefräste Feilen dringen leichter in ein Werkstoff ein, somit können größere Spanmengen abgenommen werden) | ||
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− | + | Zwischen den Zähnen der Feile kannn sich Späne festsetzen diese muss entfernt werden. Bei grobhiebige Feilen benutzt man die Feilenbürste bei feinhiebige Feilen verwendet man Kupfer oder Messing. | |
− | + | [[Bild:Prodimg.jpg]]Feilenbürste | |
+ | == Unfallverhütung == | ||
+ | * Das bearbeitende Werkstück soll sicher im Schraubstock eingespannt sein | ||
+ | * Beim Feilen darf das Heft nicht an die Schraubstockbacken stoßen | ||
+ | * Das heft muss fest auf der Angel sitzen und darf keine risse oder ähnliches haben | ||
== Fragen zum selber testen == | == Fragen zum selber testen == | ||
+ | # Was sind Feilen? | ||
# Wie ist der aufbau einer Feile? | # Wie ist der aufbau einer Feile? | ||
− | + | # Was ist der Unterschied zwischen schrupp -und schlichtfeilen? | |
− | # Was | + | # Die Feilen mit der Hiebnummer 3 und , was für Feilen sind das? |
− | # | + | # Was ist der unterschied zwischen einer gehauenen Feile und einer gefrästen Feile? |
− | # Was ist der unterschied zwischen |
Aktuelle Version vom 10. Dezember 2019, 16:52 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Was ist Feilen?
Feilen ist ein Fertigungsverfahren, um ein Werkstück in geringen Maße zu verformen. Man unterscheidet zwischen schruppen und schlichten. Beim Schruppfeilen wird eine größere Fläche abgetragen, dabei sieht man auch die Feilspuren. Das Schlichtfeilen ist eine feine Nacharbeit. Dabei trägt man nur kleine Materialmengen ab und die gefeilte Fläche wird glatter.
Was sind Feilen?
Die Feile ist ein Handwerkzeug (seltend maschinell eingesetzt) und wird aus legiertem Werkzeugstahl geschmiedet. Sie sind mehrschneidige, spanende Werkzeuge zum Abtragen von Werkstoffen. Die Anfertigung entsteht durch schmieden aus legierten Werkzeugstahl. Damit man mit der Feile überhaupt feilen kann braucht sie auch Zähne, diese werden als durchgehende Linie in das Feilenblatt eingehauen oda eingefräst, diese nennt man hieb, beim einhauen entsteht ein negativer Spanwinkel und die Feile schabt, beim einfräsen entsteht ein positiver Spanwinkel und die Feile schneidet. Unterscheiden tut man die Feilen nach der Form, den Hieb und dem Einsatzgebiet.
hier erkennt man den hieb der feile, wie er angeordnet ist (dies ist eine Kreuzhiebfeile)
Aufbau der Feile
- Hieb
- Feilenblatt
- Angel
- Heft
Feilenarten nach der Form
Feilen werden meist nach der Form ihres Querschnitts unterschieden. Es gibt viele verschiedene Feilenarten, die gängigsten die am öftesten verwendet werden und von dem man vielleicht schon einmal etwas gehört hat sind die Rund, halbrund, und die Flachfeile.
Feilenarten nach dem Hieb
Die Linien auf dem Feilenblatt nennt man Hieb. Der Hieb läuft schräg oder Bogenförmig zur Feilenachse damit die späne abfließen können. Die Hiebzahl ist die Anzahl der Hiebe pro Zentimeter in Längsrichtung des Feilenheftes. Die Hiebzahl wird mit Hiebnummern gekennzeichnet, umso kleiner die hiebnummer umso geringer ist die Anzahl der Hiebe je zentimeter.
- Hiebnummer 0 Grob-Feiel Hiebzahl 4,5-10
- Hiebnummer 1 Bastard-Feile Hiebzahl 5,3-16
- Hiebnummer 2 Halbschlicht-Feile Hiebzahl 10-25
- Hiebnummer 3 Schlicht-Feile Hiebzahl 14-35
- Hiebnummer 4 Doppelschlicht-Feile Hiebzahl 25-50
- Hiebnummer 5 Feinschlicht-Feile Hiebzahl 40-71
Die Feilen von Hieb 1-4 sind die meist verwendeten Feilen. Es gibt auch noch Feilen bis Hieb 8 diese nimmt man aber nur für Präzisionsarbeiten.
Bis zu Hieb 10 sind es dann die ganz feinen Feilen, eine Feile mit der Hiebnummer 10 hat auf einer länge von 200mm 10000 Hiebe.
Zahnformen
Man unterscheidet zwischen gehauene und gefräste Feilen.
Gehauene Feilzähne
Sie haben einen großen Keilwinkel (betta) von fast 70°. Gehauene Feilen haben einen stabilen Schneidkeil und werden daher zum bearbeiten von Werkstofen mit einer höheren Festigkeit benutzt, zum Beispiel für Stahl oder Gusseisen. Zusammen betragen Freiwinkel (alpha) und Keilwimkel (batta) 90°. Der Spanwimkel ist negativ und kann bis zu -15° betragen. Da die Spanfläche in Schnittrichtung geneigt ist haben Gehauene Feilzähne eine Schabende Wirkung.
- 35°= alpha
- 70°= betta
- -15°= gamma
Gefräste Feilzähne
Sie haben einen positiven Spanwinkel (gamma) bis zu 5°. Da der Keilwinkel, der 50° beträgt, kleiner als bei einer gehauenen Feile ist, ist der Schneidkeil nicht so stabil, deshalb werden Gefräste Feilen auch zur Grobbearbeitung weicher Werkstücke wie zum Beispiel Aluminium oder kupfer verwendet.
(Gefräste Feilen dringen leichter in ein Werkstoff ein, somit können größere Spanmengen abgenommen werden)
Reinigen der Feile
Zwischen den Zähnen der Feile kannn sich Späne festsetzen diese muss entfernt werden. Bei grobhiebige Feilen benutzt man die Feilenbürste bei feinhiebige Feilen verwendet man Kupfer oder Messing.
Unfallverhütung
- Das bearbeitende Werkstück soll sicher im Schraubstock eingespannt sein
- Beim Feilen darf das Heft nicht an die Schraubstockbacken stoßen
- Das heft muss fest auf der Angel sitzen und darf keine risse oder ähnliches haben
Fragen zum selber testen
- Was sind Feilen?
- Wie ist der aufbau einer Feile?
- Was ist der Unterschied zwischen schrupp -und schlichtfeilen?
- Die Feilen mit der Hiebnummer 3 und , was für Feilen sind das?
- Was ist der unterschied zwischen einer gehauenen Feile und einer gefrästen Feile?