VR6

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VR6 Motor

Der VR6 Motor wird in der Markenreihe Volkswagen verbaut. Der Motor gibt es in verschiedenen Modellen:

Passat 35i VR6


Corrado


Golf

Golf 3 VR6


Passat


Vento bzw. Jetta


Sharan


und im


Transporter


Am meisten wurde der Golf verkauft. Um ein paar tausende mehr als der Passat, dann kam der Corrado und zuletzt Vento bzw. Jetta, Sharan und der Transporter VR6.

VR - Motoren im allgemeinen

Der VR-Motor ist eine besonders kompakte Variante eines Vielzylinder-Motors, der Eigenschaften eines V-Motors und eines Reihenmotors vereinigt. Dabei befinden sich die Zylinder in einem Zylinderblock mit leichter V-Stellung. Dies ermöglicht es, den Kurbelzapfenabstand gegenüber dem Reihenmotor zu verringern, ohne dass 2 Zylinderblöcke und Zylinderköpfe benötigt werden. Die VR-Lösung entstand Ende der 1920er Jahre und wurde 1930 bei einem Serienmotorrad, der Matchless Silver Hawk erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. In den 1930ern wurden bei Lancia kompakte VR-Motor für den Längseinbau (1937 Lancia Aprilia, 1965 Lancia Fulvia) hergestellt.

Volkswagen griff das Konzept auf, um einen Sechszylindermotor mit extrem kompakten Außenmaßen für den Einsatz in Fahrzeugen mit quer eingebautem Motor – insbesondere im Golf – zu bauen.



Anordnung der Zylinder


Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb wird der Verbrennungsmotor in der Regel quer eingebaut. Da neben dem Motor auch noch das Getriebe im Motorraum Platz finden muss und in Verlängerung des Motors angeflanscht wird, wird die Breite des Motors begrenzt, so dass in dieser Anordnung Vierzylindermotoren den Markt dominieren.

Höhere Zylinderzahlen lassen sich realisieren, wenn der Motor nicht als Reihenmotor, sondern als V-Motor gebaut wird. Hier entsteht allerdings ein Zielkonflikt durch mehrere Forderungen:

Ein Mindestabstand zwischen den Zylindern ist erforderlich, damit die Kanäle der Wasserkühlung und der Ölwege noch Platz finden Die Zylinderwände müssen eine bestimmte Mindeststärke aufweisen, da sonst die Wand zwischen den einzelnen Zylindern überhitzen kann. Der Winkel des V-Motors darf nicht zu groß sein, da er sonst die Crash-Sicherheit negativ beeinflusst. Ein zu breiter Motor überbrückt die plastischen Verformungszonen und dringt möglicherweise beim Frontalaufprall in den Fahrgastraum ein. Für besondere Laufruhe (Kompensation von Massenkräften und -momenten höherer Ordnung) sind bestimmte Zylinderwinkel zu bevorzugen: Beim 6-Zylinder ist nach dem Reihenmotor der V-Motor mit 60° Zylinderwinkel besonders günstig, beim 8-Zylinder die Bauform mit 90° Zylinderwinkel. Der V-Motor bringt erhöhten Bauaufwand und größere Kosten, weil neben dem aufwändigeren Motorblock auch zwei Zylinderbänke mit eigenen Köpfen und Ventiltrieb erforderlich sind. Mit einem breiten Zylinderwinkel können Motoren realisiert werden, die kaum länger sind, als Reihenmotoren mit der halben Zylinderanzahl. Das Konzept des VR-Motors versucht, einen Kompromiss zwischen beiden Bauformen darzustellen. Dabei zeigt die VR-Bauweise ein zusätzliches geometrisches Problem, weil sich in klassischer V-Bauart bei einem Zylinderwinkel von nur 15° die Zylinder im unteren Bereich durchdringen würden. Bei einem einfachen Kippen der Zylinderbänke, wie es in der V-Anordnung üblich ist, würden sich die Zylindermittelachsen und die Kurbelwellenmittelachse schneiden (Prinzip z.B. Reihenmotor).

Daher werden die Zylinder etwas weiter nach außen gelegt (das sog. „Schränken“). Die Zylindermittelachsen verlaufen so nicht mehr durch die Kurbelwellenmittelachse, sondern sind um einen gewissen Betrag achsparallel verschoben. Folge ist ein unterschiedlicher Weg vom unteren Totpunkt (UT) zum oberen Totpunkt (OT) und von OT nach UT. Das erfordert eine andere Abstimmung der Kurbelzapfenkröpfung als beim R-Motor. Die Schränkung beträgt beim V5 (VR5) Motor von Volkswagen 12,5 mm je Zylinderbank.

Bei VR-Motoren kann man den Zylinderbankwinkel so klein wählen, dass – wie beim Reihenmotor – nur ein Zylinderkopf verwendet wird. Jedoch bleibt im Motorinneren die V-Anordnung (wenn auch geringer) erhalten. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Reihenmotoren ist beispielsweise seine siebenfach gelagerte Kurbelwelle mit sechs Kröpfungen.

Volkswagen VR-Motoren der Ersten Generation


Der VR6-Motor von VW ist ein kompakter 15°-V-Motor mit anfangs 2,8 l/128 kW (174 PS) oder 2,9 l/140 kW (190 PS). Er wurde jedoch VR6 genannt, da es eine Mischform aus V- und Reihenmotor mit sechs Zylindern ist, bei dem verschiedene Vorteile beider Konzepte im Vordergrund stehen. Eigentlich wäre die Bezeichnung RV6 schlüssiger, jedoch entschied sich VW für VR6 aufgrund des Wortlautes im Englischen: „We are Six“. Seine Baulänge ist kaum größer als bei einem V4, seine Breite nur wenig größer als beim Reihenmotor. Es ergeben sich durch die leicht versetzten Zylinder unterschiedliche Ansaugwege, welche ein Problem darstellen. Die Lösung ist strömungstechnisch ein kleines Meisterwerk.

Der Motor ist hinsichtlich seines derzeitigen Alters immer noch sehr fortschrittlich und wird mit leichten konstruktiven Veränderungen noch heute gebaut.

Der VR6-Motor kam/kommt serienmäßig zum Einsatz im:

Golf IV V6 (1J) Limousine, Variant

Passat B6 (3C) Limousine

VW Bora V6


Bus T4 VR6 von 1996 bis 2000 (MKB AES mit 140 PS; durch geändertes Motormanagement weniger Drehzahl und Leistung dafür günstigere Drehmoment-Kurve);


Motorvr6.jpg


Corrado 2,9l VR6 Stichpunktartig ergeben sich folgende Technische Daten:

2,8l/2,9l VR6

vorn quer eingebauter 6-Zylinder-VR-Motor (15 Grad – Zylinderwinkel in kompakter Reihenbauweise)

Ventilsteuerung über zwei Ketten (2 Simplex Ketten oder 1 Duplex und 1 Simplexkette) durch zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC)

Tassenstößel mit wartungsfreiem hydraulischen Ventilspielausgleich siebenfache Kurbelwellenlagerung

Flüssigkeitskühlung als geschlossenes Überdrucksystem mit Pumpe, Kühler, elektrischer Zusatzpumpe, Nachlauf, Ausgleichsbehälter und elektrisch angetriebenen, thermostatisch geregeltem Kühlventilator

Druckumlaufschmierung mit Ölpumpe und Wechselölfilter. In den Kühlmittelkreislauf integrierter Ölkühler

Elektronisch geregelte Einspritzanlage, Leerlauffüllungsregelung, Schubabschaltung, Drehzahlbegrenzung

Elektrische Kennfeldzündung mit Long Life Zündkerzen (speziell entwickelt)

Metallkatalysator, Lambda-Regelung

Unterschiede zwischen dem 2,8-l-, dem 2,9-l- und dem 2,3-l- (zukünftiger/heutiger VR5-)Motor im Golf III/IV:

Schwachstellen des Motors

Dennoch sind einige Schwachstellen vorhanden, die aus Konstruktionskompromissen herrühren.

Steuerkettenprobleme, bedingt durch verschlissene Gleitschienen und/oder Spanner, bzw. durch das Verschleißen des Überdruckventils in der Ölpumpe wodurch diese in hohen Drehzahlbereichen einen zu hohen Druck aufbaut, der den Kettenspanner zu stark an die Kette drückt und somit im äußersten Fall zu einem Kettenriss führt, bei regelmäßiger Wartung kann dieses Problem weitestgehend verzögert werden, ganz auszuschließen ist es leider nicht Hitzestauprobleme und dadurch durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen oder Kolben Allgemeines Steuerkettenrasseln Ausgeschlagene Motorlager, die der Beanspruchung nicht standhalten

Was steckt in einem VR6?

Stichpunktartig ergeben sich folgende Technische Daten:

- 2,8l/2,9l VR6

- vorn quer eingebauter 6-Zylinder-VR-Motor (15 Grad - Zylinderwinkel in kompakter Reihenbauweise)

- Ventilsteuerung über zwei Ketten (2 Simplex Ketten oder 1 Duplex und 1 Simplexkette)

- durch zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC)

- Tassenstößel mit wartungsfreiem hydraulischen Ventilspielausgleich

- siebenfache Kurbelwellenlagerung

- Flüssigkeitskühlung als geschlossenes Überdrucksystem mit Pumpe, Kühler,

- elektrischer Zusatzpumpe, Nachlauf, Ausgleichsbehälter und

- elektrisch angetriebenen, thermostatisch geregeltem Kühlventilator

- Druckumlaufschmierung mit Ölpumpe und Wechselölfilter. In den Kühlmittelkreislauf integrierter Ölkühler

- Elektronisch geregelte Einspritzanlage, Leerlauffüllungsregelung, Schubabschaltung, Drehzahlbegrenzung

- Elektrische Kennfeldzündung mit Long Life Zündkerzen (speziell entwickelt)

- Metallkatalysator, Lambda-Regelung

Unterschiede Frontantrieb - Allradantrieb (Syncro)

VR6 2,8l VR6 2,9l Syncro
Antrieb 2WD Frontantrieb 4WD Allradantrieb
Hubraum 2.792ccm 2.861ccm
Motorkennbuchstabe AAA ABV
Zylinderanzahl / Grad 6 V-Reihe 6 V-Reihe
Leistung 128KW/174PS 135KW/184PS
Drehmoment 240NM bei 4200U/Min 245NM bei 4200U/Min
Bohrung in mm 81 82
Hub in mm 90,3 90,3
Verdichtungsverhältnis 1:10 1:10

Aktueller Entwicklungsstand des VR6

Aus Marketinggründen hat Volkswagen von der Bezeichnung VR6 seit der Einführung des Golf IV Abstand genommen und bezeichnet den konstruktiv gleichen Motor seitdem als V6. Gleichzeitig wurde das Triebwerk durch Hubraumerhöhung auf bis zu 3,6 Liter, 4-Ventiltechnik und FSI-Einspritztechnik leistungsgesteigert.

Ausbaustufe


In der Ausbaustufe mit 3,2 Liter Hubraum und 4-Ventiltechnik (bis 2005 177 kW (241 PS) / 320 Nm, ab dann 184 kW (250 PS) / 320 Nm) wurde und wird der Motor in folgenden Fahrzeugen verbaut:

VW Golf IV R32 (1J) Limousine

VW Golf V R32 (1K) Limousine

VW Eos

VW Phaeton

VW Passat B6 (3C) Limousine, Variant, R36

Audi A3 Quattro (8P)

Audi A6

Audi TT (8N), (8J)

Porsche Cayenne, seit 2004 mit 184 kW (250 PS) / 310 N

Die 3,6 Liter Variante (280 PS) kommt in den US-Versionen des VW Passat B6 und dem VW Touareg zum Einsatz. Auch in Europa wird der Passat mit dem 3,6 Liter Motor bestückt, dort wird er aber VW Passat R36 genannt. 2007 wird der Motor auf 300 PS leistungsgsteigert in dem VW Passat B6 verbaut werden.

Quellen und Hyperlinks

Wikipedia

VR6 Community


Manuel Günther 13:41, 4. Jun 2007 (CEST)