Lachgaseinspritzung

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von maik für euch jo

Die Geschichte

Die Lachgaseinspritzung zur Leistungssteigerung von Verbrennungsmotoren wurde bereits von Walther Nernst um 1900 an seinem Privatauto verwendet und untersucht. Im zweiten Weltkrieg wurde diese Technik in Deutschland weiter entwickelt, um die Höhenleistung von Flugmotoren zu steigern. Die Technik wurde dabei sowohl bei (als Benzin-Direkteinspritzer ausgeführten) Benzinmotoren als auch bei Dieselmotoren angewandt. Ursprünglich wurde druckverflüssigtes Lachgas in den Ansaugtrakt des Laders gespritzt, später wurde kälteverflüssigtes Lachgas verwendet. Neben der oxidierenden Wirkung hatte die so erzielte Ladeluftkühlung ebenfalls einen nennenswerten Anteil, an der Leistungssteigerung, die bei einem Motor der 200-PS-Klasse bis zu 500 PS betragen konnte.

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Die Technik:

Eine Lachgaseinspritzung ist bei nahezu allen Arten von Verbrennungsmotoren möglich. Lachgas (Distickstoffmonoxid, N2O) hat die Eigenschaft, bei hohen Temperaturen in Stickstoff und Sauerstoff zu zerfallen. Da nun zusätzlicher Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung steht, wird das Lachgas unmittelbar vor seiner Einspritzung mittels einer Mischdüse mit Treibstoff angereichert.

Durch die starke Expansion des Lachgases an der Mischdüse entsteht Kälte, die das Gasgemisch um ca. 40 Grad Celsius herunterkühlt. Dies ist eine essentielle Eigenschaft der Lachgaseinspritzung, da dieser kalte Gasstrom die Brennräume kühlt und so eine thermische Überlastung des Motors verhindert. Durch diese Abkühlung wird ebenfalls die Menge der Brenn- und Sauerstoffmoleküle pro Volumeneinheit sehr gesteigert, so dass eine höhere Energiemenge pro Volumeneinheit zur Verfügung steht und so die Leistung des Motors um bis zu 55% gesteigert werden könnte.

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Die Einspritzung

ist nur für eine kurze Zeitspanne anwendbar, da der Motor wegen der höheren Belastung leicht mechanisch überansprucht werden kann. Ein hoher Verbrauch an Lachgas ist sehr teuer, deswegen ist das Verfahren nur zum Beschleunigen sinnvoll einzusetzen.

Die Verbrennung während der Lachgaseinspritzung läuft heißer und sauberer ab, allerdings erhöht sich der Ausstoß an Stickoxiden erheblich, da das Lachgas während der Verbrennung Stickstoff abspaltet.

Der große Vorteil der Leistungssteigerung mittels Lachgas ist die enorme Leistungssteigerung für vergleichsweise wenig Geld. Außerdem sind außer dem Einbau der Einspritzanlage keine Umbauten am Motor nötig.

Rechtliches

In Deutschland ist der Einsatz von Lachgas im Bereich der StVZO nicht gestattet. Nicht nur der Einbau und die Anwendung sind verboten. Auch das Mitführen einsatzbereiter Anlagen ist (außer in Ausnahmefällen, siehe unten) unstatthaft, es kann zur Beschlagnahme des Fahrzeugs führen, zu einer Anzeige wegen Führens eines nicht zugelassenen Fahrzeugs, zur Rückrüstpflicht, zu Gutachterkosten und im extremen Fall zum Führerscheinverlust.

Das Verbot ergibt sich durch die nicht eintragungsfähige Leistungssteigerung, deretwegen die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges erlischt. Weiterhin ist eine solche Anlage nicht eintragungsfähig, weil sie die Abgaswerte des Fahrzeugs negativ beeinflussen kann.

Der Marktführer der Szene ist N.O.S. (Nitrous Oxide Systems), ein weiterer Anbieter ist NX (Nitrous Express). Aktuell ist in Deutschland eine TÜV-Zulassung für Lachgaskits zu bekommen, sofern diese eine Leistungssteigerung von 45 PS nicht überschreitet.

In Österreich ist der Selbsteinbau nicht gestattet. Wenn man die Anlage typisieren lässt, ist es legal, eine Lachgaseinspritz-Anlage einbauen zu lassen. Die Anlage darf in Österreich auf öffentlichen Straßen benutzt werden, wenn der Fahrer des Fahrzeugs die für die entsprechende Straße zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet.

Was ist eigentlich Lachgas?

Lachgas (N2O) auch DI-Stickstoffmonoxid ist ein ungiftiges, nichtbrennbares, farbloses Gas, welches in der industrie als Treibgas eingesetzt wird. Bekannt ist es aber wohl durch seine medizinische Anwendung geworden. In Verbindung mit Ether wird es als leichtes Narkotikum eingesetzt.

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Herstellung von Lachgas

Die Herstellung von Lachgas erfolgt unter langsamer Erwärmung von Ammoniumnitrat, welches dabei in Ammoniak und Salpetersäure zerfällt das wiederum sich dann in Wasser und Lachgas teilt...

Gibt es noch eine Leistungssteigerung mit Turbomotoren?

Bei Turbo-Motoren entsteht durch den Turbolader eine höhere Temperatur der Luft die dem Verbrennungsraum zugeführt wird. Durch das Zuschalten von Lachgas wird diese wiederum abgekühlt was bewirkt, dass die Dichte des Kraftstoff-Luft-Gemisches kleiner wird und somit mehr Kraftstoff Luftgemisch verbrannt wird. Durch diese Eigenschaft kann eine Lachgaseinspritzanlage ohne weitere Bedenken verwendet werden

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Gibt es Vorteile gegenüber herkömmlichen Tuning-Methoden?

Ein ganz klares ja... Der erste Grund ist, dass die Anlage nicht an das Fahrzeug gebunden ist. Des weiteren: Die erwünschte Leistung ist durch den Einsatz verschiedenster Bedüsungen einstellbar, die Leistung steht dann zur,Verfügung wenn man Sie auch wirklich benötigt. Per druck...

Was muss ich Tanken, wenn ich mit Lachgas fahre?

Für Serienmotoren mit einer Leistungssteigerung von nicht mehr als 25 % reicht der handelsübliche Kraftstoff eigentlich aus. Um sicher zu gehen, dass bei dem Einsatz von Lachgas keine Frühzündungen entstehen, sollte ein Kraftstoff von 98 Oktan verwendet werden. Für Motoren, welche schon eine sehr starke Kompression,haben empfiehlt es sich Oktanbooster zu benutzen. Diese wedren dem Kraftstoff beim Tanken zugeführt und sind eigentlich immer irgendwo erhältlich... EBay, manchmal sogar Tankstelle... Ich sag Schell V-Power...

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Weblinks