Cellulose: Unterschied zwischen den Versionen

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· nur wenige Mikroorganismen (z.B. symbiontischen Bakterien des Wiederkäuermagens und Holz zerstörende Pilze) besitzen Enzyme, die den Abbau der Cellulose katalysieren
  
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· wird auch in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie verwendet, z.B. in Tabletten als Aufbaustoff. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt sie die Bezeichnungen E 460 - E 466:
  
  
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Version vom 9. November 2006, 10:51 Uhr

cellulose.GIF

Was ist Cellulose

· Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden (Massenanteil 50%) und damit die häufigste organische Verbindung der Erde

· deshalb auch das häufigste Polysaccharid

· unverzweigtes Polysaccharid, das aus mehreren Hundert bis zehntausend β-Glucose-Molekülen ((1-4)β-glykosidische Bindung) besteht à sehr lange Kettenbildung

· wird in der Plasmamembran gebildet und vernetzt sich durch 60-70 parallele Anordnung untereinander zu fibrillären Strukturen

· durch Quervernetzung der einzelnen Stränge über Wasserstoffbrücken zwischen freien Elektronenpaaren und Sauerstoffatomen wird hohe Zugfestigkeit erreicht

· faserigen, feste, wasserunlöslich Substanz

· geringes Quellvermögen

Bedeutung der Cellulose für die Ernährung

· da im menschlichen Organismus keine ß-Amylase vorliegt, ist Cellulose unverdaulich

· gehört zu den Ballaststoffen (tragen zur besseren Verdauung bei)

· nur wenige Mikroorganismen (z.B. symbiontischen Bakterien des Wiederkäuermagens und Holz zerstörende Pilze) besitzen Enzyme, die den Abbau der Cellulose katalysieren

· wird auch in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie verwendet, z.B. in Tabletten als Aufbaustoff. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt sie die Bezeichnungen E 460 - E 466:


Mikrokristalline Cellulose

E 460 i Mikrokristalline Zellulose

E 460 ii Zellulosepulver


Modifizierte Cellulose

E 461 Methylzellulose

E 463 Hydroxypropylzellulose

E 464 Hydroxypropylmethylzellulose

E 465 Ethylmethylzellulose

E 466 Carboxymethylzellulose


Cellulose chemisch

• ein Cellulosemolekül besteht aus mehreren tausend Glucose – Einheiten (siehe Monosaccharide)

• in den Zellwänden liegt Glucose in Form von so genannten Molekülaggregaten bzw. Mikrofibrillen vor

Worin ist Cellulose enthalten

· Pflanzen z.B. Holz, Baumwolle

Cellulose & Kleidung

• Kleidung ist ein Grundbedürfnis des Menschen Pfeil.gifdie wichtigste Textilfaser ist Baumwolle, welche zu ca. 90 % aus Cellulose besteht baumwolle.jpg


• Naturfasern alleine können jedoch weder den Bedarf der Textilindustrie, noch die Ansprüche ebendieser an das Material decken

Pfeil.gifDeswegen werden moderne Stoffe oft aus Chemiefasern gefertigt. Zu diesen gehören auch die halbsynthetischen Cellulosefasern, zu deren Herstellung Zellstoff genutzt wird.


Die wichtigsten Verfahren zur Herstellung von halbsynthetischen Cellulosafasern sind das Viskose- und das Acetat- Verfahren.

Das Viskose- bzw. Nassspinnverfahren

• 20 %ige Natronlauge wirkt auf den Zellstoff ein

• die Cellulose quillt auf und wird in kürzere Ketten zerlegt

• durch die Zugabe von Schwefelkohlenstoff entsteht Cellulose-Xantogenat, welches in verdünnter Natronlauge zu zähflüssiger Viskose wird

• diese zähflüssige Viskose wird durch Spinndrüsen in ein Säurebad gepresst und fällt dann als regenerierte Cellulose fadenförmig aus


Eigenschaften von Viskosefasern:

• seidenartiger Glanz

• ansonsten ähnliche Eigenschaften wie Baumwolle

Das Acetat- bzw. Trockenspinnverfahren

• die drei Hydroxylgruppen der einzelnen Glucose – Einheiten von Cellulose werden mit Essigsäureanhydrid und unter Anwesenheit von Schwefelsäure zu Cellulosetriacetat

• durch die Zugabe einer berechneten Menge Wasser geschieht eine hydrolytische Abspaltung eines geringen Teils der Acetat – Gruppen

Pfeil.gifSo entstehen kürzere Celluloseester (auch Acetylcellulose genannt)

• die Acetylcellulose wird durch Düsen in Heißluft gedrückt, wobei die Lösungsmittel verdunsten

Pfeil.gifEs entstehen Acetalfasern


• Eigenschaften der Acetalfasern:

- pflegeleicht (leichter, weicher und weniger knitternd als Baumwollfasern)

Papierherstellung

· größter Teil der Cellulose wird zur Papierherstellung benutzt

· entrindetes Holz wird zuerst mechanisch zerkleinert (Holzschliff) à Zeitungspapier besteht zu 80 % aus diesem Holzschliff, der neben der Cellulose noch Cellulosebegleitstoffe wie Lignin (à führt zum Vergilben) enthält

· hochwertiges, ligninfreies Papier wird durch mehrstündiges Kochen des Holzschliffs mit Calciumhydrogensulfit Ca(HSO3) hergestellt

· Cellulosebegleitstoffe werden in wasserlösliche Formen überführt und abgeleitet

· verfilzter Faserbrei entsteht, dem Leim- und Füllstoffe zugesetzt werden à Papier bekommt glatte Oberfläche, Ausschlagen und Durchlaufen der Tinte wird verhindert

· Brei wird zu dünnen Bahnen ausgepresst, getrocknet und geglättet


Versuche

Versuch 1: Hydrolyse von Cellulose

Power Point Präsentation Cellulose

Power Point Präsentation Cellulose

Autoren

  1. Lena
  2. Rike

19.5