Autofelge

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Autofelge

Materialien

Autofelgen werden heute entweder aus gewalstem Stahl hergestellt oder aus Leichtmetall gegoßen oder geschmiedet. Stahlfelgen sind gewöhnlich billiger, optisch nicht so attraktiv wie Leichtmetallfelgen. In einigen Fällen verringert sich die ungefederte Masse beim Einsatz von Alufelgen, das Ansprechverhalten der Federung ist höher. Da heute jedoch hochfeste Stähle zum Einsatz kommen, die mit entsprechend geringeren Wandstärken auskommen, hat sich der Gewichtsvorteil aktuell wieder häufig zugunsten der Stahlfelge gewandelt. Bei Motorrädern werden heutzutage Faserverbundstoffe (CFK oder Armidfaser, umgangssprachlich Carbon bzw. Kavlar genannt) verwendet.


Stahlfelge

Die am häufigsten genutzte Stahlfelge ist ein sogenanntes Scheibenrad und besteht in der Regel aus der Felge an sich (bei Speichenrädern wird dieser Teil oft "Felgenband" genannt) und der Radschüssel oder Radscheibe. Heutige Felgen werden aus warmgewalztem Stahl mit hoher Streckgrenze (>600 MPa) gefertigt, die Radscheibe ebenso. Beide sind von der Innenseite abschnittsweise verschweißt, da sich bei durchgehender Schweißung das Bauteil verziehen würde. Die Lage der Schweißnähte ist so gewählt, dass sie (im Schnittbild gesehen) im Nulldurchgang der auftretenden Wechselspannung bei dynamischer Fahrbelastung liegt. Somit ist eine (lebenswichtige) Dauerfestigkeit gewährleistet, die bei Schweißnähten besonders kritisch ist.


Leichtmetallfelge

Leichtmetallfelgen werden meist aus Aluminium-, seltener aus Magnesium-Legierungen (Formel 1, Rallye) im Gussverfahren hergestellt und mit einer Speziallackierung versehen. Es sind hier vor allem einteilige von mehrteiligen Felgen zu unterscheiden. Einteilige Leichtmetallfelgen bestehen aus einem einzigen Stück Metall, während mehrteilige Felgen z.B. aus Felgenbett und Felgenkranz bestehen, welche zusammengeschraubt werden.

Leichtmetallfelgen bieten grundsätzlich weder nennenswert verbesserte Fahrleistungen noch höhere Sicherheit oder Komfort; sie dienen letztlich primär dem äußeren Erscheinungsbild eines Fahrzeuges. In Ausnahmefällen wie beispielsweise bei teuren einteiligen Magnesiumfelgen, verringern sich die ungefederten Massen, was das Fahrverhalten positiv beeinflussen kann. In seltenen Fällen kann durch Benutzung von großformatigen Alufelgen die Kühlung der Bremsen (größere Luftdurchlässigkeit ggü. einer typischen Stahlfelge) verbessert werden. Gleichzeitig nimmt dann meist jedoch durch die erzeugten Verwirbelungen der Luftwiderstand des Fahrzeugs zu, was zu einem höheren Spritverbrauch und verschlechterten Fahrleistungen führt.

Problematisch ist insbesondere bei preisgünstigen Leichtmetallfelgen die Korrosionsbeständigkeit. Vor allem winterliche Witterungsbedingungen und hiermit verbunden der Einsatz von Streusalz und Sand/Split können zu Schäden in der Lackschicht und somit zu Korrosion führen. In den letzten Jahren werden allerdings vermehrt spezielle "Winter-Alufelgen" angeboten. Diese zeichnen sich aus durch eine im Vergleich zu Standard-Leichtmetallfelgen erhöhte Stoß-, Schlag- und Kratzfestigkeit des Lackes und bewirken somit auch eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit.

Sofern nicht die vom Hersteller eines Kraftfahrzeuges für den jeweiligen Typ vorgesehenen "Original"-Leichtmetallfelgen verwandt werden, richtet sich die Zulässigkeit im Straßenverkehr danach, ob diesen eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) beiliegt oder ob sie in die Fahrzeugpapiere eingetragen wurden.