Airbag: Unterschied zwischen den Versionen

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(Airbag-Chemie)
 
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Man unterscheidet zwei wesentliche Punkte bei der Sicherheit im Kraftfahrzeug, da gibt es einmal die "'''Aktive'''" und einmal die "'''passive'''" Sicherheit!
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Der Airbag ist eine Einrichtung zur Steigerung der [[Bild:Pfeil.gif]]'''[[passive Sicherheit|passiven Sicherheit]]''' im Kfz.
  
Die '''Aktive''' Sicherheit soll helfen Unfälle im Voraus zu verhindern, dazu zählt zum Beispiel das ABS, EDS, die Fahrwerkspräzison und im Allgemeinen die Scheiben, da die ja auch den Fahrer vor Wind und Wetter einflüssen schützen.
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== Sicherheitsvorschriften ==
  
Die "'''Passive'''" Sicherheit soll Unfallfolgen auf das geringst mögliche Maß reduzieren, hierzu zählen unter anderem die Sitze, die Airbags, Gurtsstraffer, Knautschzone, Karrosserie, Dreipunktgurte und die Kopfstütze.
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Es gibt viele Vorschriften und eine Menge Richtlinien, dazu zählt zum Beispiel, dass man einen extra "'''Airbagschein'''" machen muss, um am Fahrzeug den Airbag zu demontieren oder einen Gurtstraffer zu ersetzen!
  
'''Pflichten und Verantwortung beim Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen:'''
 
  
Es gibt viele Vorschriften und eine Menge Richtlinien, dazu zählt zum Beispiel das man einen extra Airbagschein machen muss um am Fahrzeug den Airbag zu demontieren oder einen Gurtstraffer zu ersetzen!
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Arbeiten an der Anlage nur durch vorgeschultes Personal.
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Bei Arbeiten an der Anlage grundsätzlich Batterie abklemmen.
Airbags dürfen nur in gewerblich genutzten Räumen oder in einem Lagerraum aufbewahrt werden, da tritt dann die Sprengstoffrichtlinie 42 in Kraft! In einem Arbeitsraum darf man maximal 10 kg und in einem Lagerraum maximal 100 kg lagern. Sollte man mal einen Airbag ausbauen und ihn nicht gleich wieder einbauen, weil man eventuell noch Teile holen muss, dann muss der Airbag im Kofferraum des Fahrzeugs eingeschlossen werden, so dass keine dritte Person drauf zu greifen kann, man darf einen Airbag nie unbeaufsichtigt liegen lassen.
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Die besonderen Herstellervorschriften über Aus und Einbau,Transsport, Lagerung usw. genaustens beachten.
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Besondere Vorsicht bei Richt- und Schweißarbeiten.
  
Die Verpackungen sehen meist aus wie normale Kartons, aber die sind geprüft wurden und meistens mit einem Kunststoffeinsatz versehen, so dass der Airbag eigentlich nicht da drin explodieren kann! Diese Kartons müssen mit dem Gefahrzettel der Klasse 1.4S gekennzeichnet werden und in diesem Karton dürfen dann auch keine Gefahrgüter andere Klassen mit verschickt werden. Nicht gezündete Airbageinheiten sind an das Vertriebszentrum zurück zu schicken und nicht hinten auf dem Hof zu sprengen, denn das ist viel zu gefährlich, weil der Airbag unkontrolliert durch die Gegend fliegen kann, gezündete Airbageinheiten dürfen über den normalen Gewerbemüll entsorgt werden, da sie keine Gefahr mehr dastellen, weil die Sprengeinheit ja schon gezündet ist!
 
  
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Eine Entschärfung vor Ort darf nur im Rahmen einer nach [http://www.gesetze-im-internet.de/sprengg_1976/__7.html § 7 SprengG] erlaubten Tätigkeit und durch [http://www.gesetze-im-internet.de/sprengg_1976/__9.html fachkundige Personen] ([http://www.gesetze-im-internet.de/sprengg_1976/__20.html Befähigungsschein nach § 20 SprengG] „Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke“, Airbagschein) erfolgen.
  
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Bei der Entschärfung ist ein Mindestabstand von 10 Metern einzuhalten.
  
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* Vorzugsweise ist der Airbag im eingebauten Zustand im geschlossenen Fahrzeug zu zünden.
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* Das Vernichten im eigenen Betrieb durch Zünden außerhalb des Fahrzeuges ist aufgrund der Gefährdung durch unkontrolliert umherfliegender Teile nur auf geeigneten, freien Plätzen durchzuführen.
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* Sprengung eines Airbags im Unterricht? [http://www.bs-wiki.de/mediawiki/images/Airbag.wmv Video].<br>Gemäß [http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/sprengv_1/gesamt.pdf §5(3)2 der SprengV1] ist das [[Sprengstoff]]gesetz ''nicht anzuwenden auf ... das Vernichten ... von explosionsgefährlichen Stoffen bis zu einer Gesamtmenge von 100 g durch ... berufsbildende Schulen, soweit dies zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben erforderlich ist.''
  
Dieser Artikel wird bearbeitet von --[[Benutzer:MarcoW|MarcoW]] 10:25, 2. Feb 2006 (CET)
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Gezündete Airbageinheiten können gemäß Vorgaben des Herstellers über den normalen Gewerbemüll entsorgt werden, da sie keine Gefahr mehr darstellen, weil die Sprengeinheit ja schon gezündet ist!
  
[[Kategorie:Fahrzeugtechnik]][[Kategorie:Lernfeld 13P: Diagnostizieren und Instandsetzen von Karosserie-, Komfort- und Sicherheitssystemen]]
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Ein Airbag darf nur an Vertragswerkstätten bzw. Fachwerkstätten verkauft werden.Die müssen dann  auch ein Registrierblatt ausfüllen, es darf auf keinen Fall an Privatpersonen heraus gegeben werden, auch wenn der Kunde sich in der Werkstatt ein Sportlenkrad einbauen lässt, darf ihm das Originalteil, sprich der Airbag nicht rausgegeben werden. Man muss dann den Airbag ausbauen und erst dann darf dem Kunden das Lenkrad ausgehändigt werden.
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=== Aufbewahrung ===
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Airbags dürfen nur in gewerblich genutzten Räumen oder in einem Lagerraum aufbewahrt werden, in diesem Fall tritt die Sprengstoffrichtlinie 240 in Kraft! In einem Arbeitsraum darf man maximal 10 kg und in einem Lagerraum maximal 100 kg lagern.
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=== Transport ===
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Sollte man mal einen Airbag ausbauen und ihn nicht gleich wieder einbauen, dann muss der Airbag im Kofferraum des Fahrzeugs eingeschlossen werden, so dass keine dritte Person drauf zugreifen kann, man darf einen Airbag nie unbeaufsichtigt liegen lassen.
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Nicht gezündete Airbageinheiten sind an das Vertriebszentrum zurück zu schicken. Die Verpackungen sehen meist aus wie normale Kartons, aber die sind geprüft wurden und meistens mit einem Kunststoffeinsatz versehen, so dass der Airbag eigentlich nicht da drin explodieren kann! Diese Kartons müssen mit dem Gefahrzettel der Klasse 1.4S gekennzeichnet werden und in diesem Karton dürfen dann auch keine Gefahrgüter andere Klassen mit verschickt werden.
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== Sicherheitsaspekt ==
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Eine Überwachungselelektronik führt eine dauernde Überprüfung des Systems zur Erkennung von Fehlern und Ausfällen an Bauteilen und Leitungen durch. Diese werden gespeichert und bei Diagnoseabruf angezeigt bzw. dem Fahrer über die Kontrolllampen am Armaturenbrett angezeigt.
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== Funktion des Airbags ==
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Beim heftigen Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis wird der Airbag von einem Gasgenerator innerhalb von Millisekunden prall gefüllt. Es wirkt als schützendes Luftkissen zwischen Fahrer und Lenkrad.
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Füllvorgang
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Der Gasgenerator enthält einen genau bemessenen Sprengsatz (siehe unten), gepresst in Tablettenform. Dieser ist in einer geschlossenen Brennkammer untergebracht. Sobald ein elektrischer Impuls an die Zündpille gelangt, wird in ca. 50 Millisekunden über die Beiladung der Treibstoff gezündet. Das entstehende Treibgas (Stickstoff) durchströmt ein Metallfilter und gelangt von hier gereinigt und abgekühlt in den zusammengefalteten Airbag. Dieser füllt sich mit dem Gas, die Airbag-Abdeckklappe reißt an der Sollreißnaht auf, klappt auseinander und gibt den Luftsack frei.
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Steuerung
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Bei einem Frontaufprall mit mindestens 20km/h auf ein Hindernis bewegt sich die Gewichtsrolle im Crashsensor nach vorne. Berührt sie dabei die Kontaktfeder, wird kurzzeitig ein elektrischer Kontakt geschlossen, welcher einen Stromimpuls zum Steuergerät zur folge hat. Darauf hin löst das Airbagsteuergerät den Airbag aus.
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Airbags dürfen nur bei einen Aufprall entsprechender Stärke ausgelöst werden, nicht aber bei Erschütterungen durch Schlaglöcher, Bahnübergänge, Bordsteine usw. oder bei Werkstattarbeiten. Deshalb müssen mindestens zwei Crashsensoren gleichzeitig und voneinander unabhängig einen Aufprall melden. Erst dann löst das Steuergerät den Airbag aus. Daher sind die Crashsensoren auch parallel geschaltet.
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Bereitstellung der Zündenergie
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Die elektrische Energie zur Zündung des Gasgenerators über die Zündpille wird der Fahrzeugbatterie entnommen. Ein Ladewandler hebt die Spannung aus 35 Volt und lädt den Zündkondensator auf, welcher die Zündenergie bis zur Zündung speichert.
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Ein Airbag ist nur dann wirkungsvoll, wenn auch der Gurtstraffer funktioniert. Sollte er dies nicht tun wird auch ein Fehlercode ausgelöst.
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== Airbag-Chemie ==
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Der Sprengsatz des Airbags bestand bis 1995 aus einer Mischung des Sprengstoffes [[Natriumazid]] mit [[Kaliumnitrat]] und [[Quarz]]sand ([[Siliciumdioxid|SiO<sub>2</sub>]]). Nach der elektrischen Zündung erfolgt das Füllen des Airbags durch Freisetzen großer Mengen des Gases [[Stickstoff]]:
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* 10 [[Natriumazid|NaN<sub>3</sub>]] + 2 [[Kaliumnitrat|KNO<sub>3</sub>]] + 6 [[Siliciumdioxid|SiO<sub>2</sub>]] [[Bild:Pfeil.gif]] 16 [[Stickstoff|N<sub>2</sub>]] + 5 [[Natriumsilicat|Na<sub>2</sub>SiO<sub>3</sub>]] + K<sub>2</sub>SiO<sub>3</sub>
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== Airbagarten und Geschichte ==
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Es gibt Fahrer-, Beifahrer-, Seiten-, Knie-, Kopf-, Sitzpolster-, Heck-, Rücksitz-, Pelvisbag und Motorradairbags.
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1995 Seitenairbag im allen Volvomodellen
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1996 Knieairbag im Kia Sportage
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1997 Kopfairbags für die vorderen Insassen im 5er BMW (E39)
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1998 Kopfairbags für die Fondpassagiere im Volvo S80
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2002 Sitzpolsterairbags im Renault Megane
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2009 Heckairbag im Toyota iQ
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2009 Pelvisbag im Mercedes E-Klasse
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Der erste Airbag der Welt wurde 1974 von GM eingeführt.
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=== Bekannte Probleme (hauptsächlich USA) ===
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In den USA sind vereinzelt Fälle aufgetreten, dass bei VW der Airbag von alleine aufgegangen ist. Ursache waren falsch programmierte Airbagsteuergeräte.
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Wegen Airbagproblemen hat Honda in den USA 440.000 Fahrzeuge zurück in die Werkstatt gerufen. Grund dafür sollen fehlerhafte Sensoren sein, die bei einem Unfall nicht aufgehen könnten.
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Ein Vorfall aus Kalifornien zeigt das Video (Links), hier löste der Airbag bei Rettungsarbeiten aus und schleuderte einen Feuerwehrmann beiseite.
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== Fragen ==
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=== Fahrzeugtechnik ===
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#Welche Sicherheitsvorschriften in bezug auf dem Airbag sind  bei Schweißarbeiten zu beachten?
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#Wie viel Millisekunden braucht der Airbag, um sich voll zu entfalten?
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#Wie viel Meter Sicherheitsabstand muss man bei einer Airbagsprengung einhalten?
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#Wie viel kg Airbag darf man maximal in einem Lagerraum lagern?
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#Wer hat den ersten Heckairbag verbaut?
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=== Chemie ===
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* '''[[Stöchiometrie]]''': Wie viel [[Natriumazid|Natriumazid (NaN<sub>3</sub>)]] wird benötigt, um einen Fahrer-Airbag mit 60 Liter [[Stickstoff]] zu befüllen?
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[[Airbag: Antworten]]
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* [http://www.trwauto.com/extlink/1,,,00.html?ExternalTRW=/images/oss_airbags-deutsch.pdf&DIR=2 Broschüre des Airbag-Herstellers TRW]
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* [http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3802318838 Buch ''Airbag und Gurtstraffer'', Vogel-Verlag]
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Dieser Artikel wird bearbeitet von --[Benutzer:lexus423_132 20.05.2010
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[[Kategorie:Fahrzeugtechnik]]
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[[Kategorie:Lernfeld 13P: Diagnostizieren und Instandsetzen von Karosserie-, Komfort- und Sicherheitssystemen]]
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[[Kategorie:Chemie]]

Aktuelle Version vom 25. Februar 2016, 15:06 Uhr

Der Airbag ist eine Einrichtung zur Steigerung der Pfeil.gifpassiven Sicherheit im Kfz.

Sicherheitsvorschriften

Es gibt viele Vorschriften und eine Menge Richtlinien, dazu zählt zum Beispiel, dass man einen extra "Airbagschein" machen muss, um am Fahrzeug den Airbag zu demontieren oder einen Gurtstraffer zu ersetzen!


Arbeiten an der Anlage nur durch vorgeschultes Personal. Bei Arbeiten an der Anlage grundsätzlich Batterie abklemmen. Die besonderen Herstellervorschriften über Aus und Einbau,Transsport, Lagerung usw. genaustens beachten. Besondere Vorsicht bei Richt- und Schweißarbeiten.


Eine Entschärfung vor Ort darf nur im Rahmen einer nach § 7 SprengG erlaubten Tätigkeit und durch fachkundige Personen (Befähigungsschein nach § 20 SprengG „Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen für technische Zwecke“, Airbagschein) erfolgen.

Bei der Entschärfung ist ein Mindestabstand von 10 Metern einzuhalten.

  • Vorzugsweise ist der Airbag im eingebauten Zustand im geschlossenen Fahrzeug zu zünden.
  • Das Vernichten im eigenen Betrieb durch Zünden außerhalb des Fahrzeuges ist aufgrund der Gefährdung durch unkontrolliert umherfliegender Teile nur auf geeigneten, freien Plätzen durchzuführen.
  • Sprengung eines Airbags im Unterricht? Video.
    Gemäß §5(3)2 der SprengV1 ist das Sprengstoffgesetz nicht anzuwenden auf ... das Vernichten ... von explosionsgefährlichen Stoffen bis zu einer Gesamtmenge von 100 g durch ... berufsbildende Schulen, soweit dies zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben erforderlich ist.

Gezündete Airbageinheiten können gemäß Vorgaben des Herstellers über den normalen Gewerbemüll entsorgt werden, da sie keine Gefahr mehr darstellen, weil die Sprengeinheit ja schon gezündet ist!

Ein Airbag darf nur an Vertragswerkstätten bzw. Fachwerkstätten verkauft werden.Die müssen dann auch ein Registrierblatt ausfüllen, es darf auf keinen Fall an Privatpersonen heraus gegeben werden, auch wenn der Kunde sich in der Werkstatt ein Sportlenkrad einbauen lässt, darf ihm das Originalteil, sprich der Airbag nicht rausgegeben werden. Man muss dann den Airbag ausbauen und erst dann darf dem Kunden das Lenkrad ausgehändigt werden.

Aufbewahrung

Airbags dürfen nur in gewerblich genutzten Räumen oder in einem Lagerraum aufbewahrt werden, in diesem Fall tritt die Sprengstoffrichtlinie 240 in Kraft! In einem Arbeitsraum darf man maximal 10 kg und in einem Lagerraum maximal 100 kg lagern.

Transport

Sollte man mal einen Airbag ausbauen und ihn nicht gleich wieder einbauen, dann muss der Airbag im Kofferraum des Fahrzeugs eingeschlossen werden, so dass keine dritte Person drauf zugreifen kann, man darf einen Airbag nie unbeaufsichtigt liegen lassen.

Nicht gezündete Airbageinheiten sind an das Vertriebszentrum zurück zu schicken. Die Verpackungen sehen meist aus wie normale Kartons, aber die sind geprüft wurden und meistens mit einem Kunststoffeinsatz versehen, so dass der Airbag eigentlich nicht da drin explodieren kann! Diese Kartons müssen mit dem Gefahrzettel der Klasse 1.4S gekennzeichnet werden und in diesem Karton dürfen dann auch keine Gefahrgüter andere Klassen mit verschickt werden.

Sicherheitsaspekt

Eine Überwachungselelektronik führt eine dauernde Überprüfung des Systems zur Erkennung von Fehlern und Ausfällen an Bauteilen und Leitungen durch. Diese werden gespeichert und bei Diagnoseabruf angezeigt bzw. dem Fahrer über die Kontrolllampen am Armaturenbrett angezeigt.

Funktion des Airbags

Beim heftigen Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis wird der Airbag von einem Gasgenerator innerhalb von Millisekunden prall gefüllt. Es wirkt als schützendes Luftkissen zwischen Fahrer und Lenkrad.

Füllvorgang

Der Gasgenerator enthält einen genau bemessenen Sprengsatz (siehe unten), gepresst in Tablettenform. Dieser ist in einer geschlossenen Brennkammer untergebracht. Sobald ein elektrischer Impuls an die Zündpille gelangt, wird in ca. 50 Millisekunden über die Beiladung der Treibstoff gezündet. Das entstehende Treibgas (Stickstoff) durchströmt ein Metallfilter und gelangt von hier gereinigt und abgekühlt in den zusammengefalteten Airbag. Dieser füllt sich mit dem Gas, die Airbag-Abdeckklappe reißt an der Sollreißnaht auf, klappt auseinander und gibt den Luftsack frei.

Steuerung

Bei einem Frontaufprall mit mindestens 20km/h auf ein Hindernis bewegt sich die Gewichtsrolle im Crashsensor nach vorne. Berührt sie dabei die Kontaktfeder, wird kurzzeitig ein elektrischer Kontakt geschlossen, welcher einen Stromimpuls zum Steuergerät zur folge hat. Darauf hin löst das Airbagsteuergerät den Airbag aus.

Airbags dürfen nur bei einen Aufprall entsprechender Stärke ausgelöst werden, nicht aber bei Erschütterungen durch Schlaglöcher, Bahnübergänge, Bordsteine usw. oder bei Werkstattarbeiten. Deshalb müssen mindestens zwei Crashsensoren gleichzeitig und voneinander unabhängig einen Aufprall melden. Erst dann löst das Steuergerät den Airbag aus. Daher sind die Crashsensoren auch parallel geschaltet.

Bereitstellung der Zündenergie

Die elektrische Energie zur Zündung des Gasgenerators über die Zündpille wird der Fahrzeugbatterie entnommen. Ein Ladewandler hebt die Spannung aus 35 Volt und lädt den Zündkondensator auf, welcher die Zündenergie bis zur Zündung speichert.

Ein Airbag ist nur dann wirkungsvoll, wenn auch der Gurtstraffer funktioniert. Sollte er dies nicht tun wird auch ein Fehlercode ausgelöst.

Airbag-Chemie

Der Sprengsatz des Airbags bestand bis 1995 aus einer Mischung des Sprengstoffes Natriumazid mit Kaliumnitrat und Quarzsand (SiO2). Nach der elektrischen Zündung erfolgt das Füllen des Airbags durch Freisetzen großer Mengen des Gases Stickstoff:

Airbagarten und Geschichte

Es gibt Fahrer-, Beifahrer-, Seiten-, Knie-, Kopf-, Sitzpolster-, Heck-, Rücksitz-, Pelvisbag und Motorradairbags.

1995 Seitenairbag im allen Volvomodellen

1996 Knieairbag im Kia Sportage

1997 Kopfairbags für die vorderen Insassen im 5er BMW (E39)

1998 Kopfairbags für die Fondpassagiere im Volvo S80

2002 Sitzpolsterairbags im Renault Megane

2009 Heckairbag im Toyota iQ

2009 Pelvisbag im Mercedes E-Klasse

Der erste Airbag der Welt wurde 1974 von GM eingeführt.

Bekannte Probleme (hauptsächlich USA)

In den USA sind vereinzelt Fälle aufgetreten, dass bei VW der Airbag von alleine aufgegangen ist. Ursache waren falsch programmierte Airbagsteuergeräte.

Wegen Airbagproblemen hat Honda in den USA 440.000 Fahrzeuge zurück in die Werkstatt gerufen. Grund dafür sollen fehlerhafte Sensoren sein, die bei einem Unfall nicht aufgehen könnten.

Ein Vorfall aus Kalifornien zeigt das Video (Links), hier löste der Airbag bei Rettungsarbeiten aus und schleuderte einen Feuerwehrmann beiseite.

Fragen

Fahrzeugtechnik

  1. Welche Sicherheitsvorschriften in bezug auf dem Airbag sind bei Schweißarbeiten zu beachten?
  2. Wie viel Millisekunden braucht der Airbag, um sich voll zu entfalten?
  3. Wie viel Meter Sicherheitsabstand muss man bei einer Airbagsprengung einhalten?
  4. Wie viel kg Airbag darf man maximal in einem Lagerraum lagern?
  5. Wer hat den ersten Heckairbag verbaut?

Chemie

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