Bremsanlagen Nutzfahzeuge

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Bremsanlagen im Nutzfahrzeugbau

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Im Nutzfahrzeug werden in der Regel vier Arten von Bremssystemen verbaut:

  • Pneumatik
  • Mechanik
  • Elektronik
  • komplexe Regelungstechnik

In fast jedem Bremssystem findet man ein Teile von jedem der vier Systeme, so wird eine nahezu perfekte Bremsanlage / Steuerung hervorgebracht. So kann eine wesentlich höhre Sicherheit gewährleistet werden.

Bremssysteme

Pneumatik

Die Druckluft ist im Nutzfahrzeug das wichtigste Arbeitsmedium. Die von Kompressor geförderte Luft strömt durch den Druckregler (7,2 bis 8,1 bar) zum Lufttrockner. Der Lufttrockner entzieht der Druckluft die Feuchtigkeit. Die Druckluft gelangt nun zum Vierkreis-Schutzventil, von dort aus gelangt die Luft in die Kessel für die Bremskreise. Die Luft von Kreis 1 und 2 strömt durch das Motorwagen-Bremsventil. Vom Luftkessel des Bremskreises Nummer 3 gelangt die Luft durch ein Rückschlagventil zum Handbremsventil, von dort aus durch ein Relaisventil in die hintere Kammer des Tristop-Zylinders.

Mechanik

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Die Bremszylinder werden zwar Pneumatisch angesteuert doch die eigentliche Bremswirkung wird mechanisch eingeleitet. So können Leistungen von bis zu 300 kN Druck auf eine Bremsscheibe ausgeübt werden und somit eine sehr hohe und kontrollierte Bremsleistung gewährleistet werden.

Elektronik

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Durch eine Elektrische Ansteuerung von Ventilen und Modulen durch die Steuergeräte können die Steuerzeiten so stark verkürzt werden, dass sie nur noch in Milliesekundenbereichen arbeiten. Somit haben elektronische Systeme einen großen Vorteil gegenüber pneumatischen oder mechanischen Systemen.

Elektronische Systeme gibt es bisher nur in Verbindung mit pneumatischen und mechanischen Anlagen. Doch die Firma Simens hat bereits einen PKW Prototypen entwickelt bei dem zwischen Bremspedal und Bremse nur noch ein paar Drähte und jede Menge Elektronik sitzt (EWB - Electronic Wedge Brake). Damit hat Siemens in sachen Steuerzeiten und Bremsweg bis jetzt jedes Bremssystem geschlagen.

komplexe Regelungstechnik

Unter der Regelungstechnik versteht man die kompletten elektronischen Einstellungen, Steuerungsregelungen und Zeitliche Zusammenspiele.

Scheibenbremse

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Die einfache Scheibenbremse, wie auf dem Bild zusehen, wird bei Fahrzeugen von 6t bis max. 44t Gesamtgewicht verbaut. Bei Fahrzeugen, die über 44t Gesamtgewicht liegen werden doppelte Scheibenbremsen verbaut. An einer doppelten Scheibenbremse greifen vier Bremsbeläge auf die Bremsscheibe und verhindern dass die Bremsanlage nicht überhitzt wird und eine größere Bremsleistung ausgeübt werden kann.

Vorteile

  • geringes Gewicht
  • kompakte Bauweise
  • gleichmäßiger Bremsbelagverschleiß
  • einfache Wartung
  • einfacher Belagwechsel
  • geringer Kostenaufwand

Trommelbremse

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Bei Trommelbremsen wird die Reibung dadurch erzeugt, dass innenliegende Beläge von innen an die Trommel gedrückt werden. Dadurch, dass die Trommelbremse fast komplett geschlossen ist wird sie gut geschützt vor Matsch, Sand, Wasser u.s.w. So können Fahrzeuge mit Trommelbremsen auch in Ländern und Gebieten eingesetzt werden in denen Extrembedingungen herschen.

Spreitzkeilbremse

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Bei der Spreitzkeil Variante wird der auf dem Bild zu sehende Keil in die Bremse gedrückt und betätigt so zwei "Kolben" die die Beläge an die Trommel pressen.

Simplexbremse

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Bei der Simplexbremse werden beide Beläge durch einen Nocken an die Trommel gepresst.


Duplexbremse

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Bei der Duplexbremse werden die Beläge durch jeweils einen Nocken bewegt, also insgesamt zwei Nocken.


S-Nockenbremse

Die S-Nockenbremse ist ist in der Funktionsweise genau wie die Simplexbremse nur, das der Nocken verstärkt ist und eine S Form hat. Speziell für den Nutzfahrzeugbereich entwickelt.

Elektronische Bremshilfen

ABS

ABS (Antiblockiersystem) verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen durch eine automatische Stotterbremsung. Die Lenkbarkeit des Fahrzeuges ist damit gewährleistet.

ASR

ASR (Antriebsschlupfregellung) verhindert das Durchdrehen der Räder durch selbständiges herunterregeln der Motorleistung in Anpassung an den Untergrund.

EBS

EBS (Elektronisches Bremssystem) ist sozusagen ABS und ASR in einem und verbessert. EBS wird elektronisch gesteuert und ist daher schneller und zuverlässiger als ABS und ASR.

CFC

CFC stimmt bei einer Bremsung mit einem Gespann (Zugmaschiene mit Anhänger) die Bremsleistungen der Anhängerbremsen und der Zugmaschine ab.

ESP

ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) greift in kritischen Situationen in das Bremssystem ein. Es werden bei unter- bzw. übersteuernden Bewegungen des Fahrzeuges jeweils einzelne, der Fliehkraft entgegengesetze Radbremsen gebremst. Die Fahrtrichtung und Geschwindigkeit wird somit korrigiert.

Diagnose Programme

  • ECUtalk
  • StarDiagnose
  • NEO System-Diagnose
  • L-coud

Quellen

Bilder

  • Knorr
  • Google
  • Firmenunterlagen

Informationen

  • Knorr
  • Wabco
  • Siemens
  • Firmenunterlagen
  • Meister und Gesellen