Benutzer:Königscobra

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VW Karmann Ghia

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Die Automobilhersteller machten ihre Arbeit gut. Die Modellpaletten der 50er- und 60er Jahre waren gut organisiert und man führte gerne als Alternative ein Coupé oder ein Cabriolet ein. Die Menschen träumten von großen Autos, doch die finanzielle Lage von dem Großteil der Bevölkerung ließ den Besitz eines solchen schnellen oder sportlichen Fahrzeugs nicht zu. Daher widmeten die Menschen ihre Aufmerksamkeit allein aus Vernuftsgründen dem Käfer Cabrio. Es war das Maß der Automobilen Dinge. Die Vorteile des ab 1949 in Osnabrück bei Karmann gebauten Cabrios waren klar: zuverlässig, alltagstauglich und vor allem kostengünstig. Während der Käfer ins Wirtschaftswunder hinein rollte, ergriff Karmann die Eigeninitiative und beauftragte den italienischen Karosseriedesigner Luigi Segre einen“ Käfer im Sonntagskleid“ zu entwerfen.

Typ 14

Der Karmann Ghia (Typ 14), auch „kleiner Karmann“ genannt, wurde am 14. Juli 1955 geladenen Pressevertretern im Casino-Hotel in Georgsmarienhütte präsentiert. Die Begeisterung war groß. Der Ruhm für dieses an Eleganz kaum zu übertreffende Fahrzeug galt Wilhelm Karmann und dem Karosseriedinger Luigi Segre. Es handelte sich um ein Coupé mit Notsitzbank auf Käferbasis jedoch in einer Karosse mit Italienischer Eleganz. Karmann-Ghia-560x373-d7fdf0ca6b3ada54.jpg

Die Journalisten rechneten anfangs mit einem Zweisitzer Cabrio und auch Wilhelm Karmann favorisierte dies anfangs. Jedoch riet Luigi Segre aus gutem Grund ab, da sich eine geschlossene Karosserie besser zu einem Cabrio umwandeln lässt als andersherum. Doch er leistete schon bei der Konstruktion des Fahrzeugs gute Vorarbeit für eine spätere Cabrio Version.

Die Basis bildete das Käfer Chassis welches aufgrund der etwas breiteren Karosse um 8cm verbreitert wurde. Einziger Nachteil der sich hieraus ergab war, dass der Effekt der ohnehin schon eng beieinanderliegenden Pedale verstärkt wurde, da die Position nicht verändert wurde. Die Motorisierung bildete der 30PS starke, luftgekühlte Boxermotor aus dem Käfer.

Attraktiv machte den Karmann aber nicht nur die ähnlich im Aufbau mit dem Käfer, sondern vor allem auch das er Preislich gleich auf war und somit ein Auto für jedermann.

Der Karmann Ghia erfuhr in seiner fast 20 Jährigen Karriere einige Modernisierungen in Sachen Komfort, Optik, Motor und Sicherheit unter anderem folgenden:

1957: Auf der IAA im September wird das langersehnte Cabrio präsentiert. Der Einstiegspreis damals lag bei 7635DM. Karmann-Ghia-Cabriolet-560x373-f87cb6e03419e4bb.jpg

1960: Leistungszuwachs auf 34 PS.

1965: 40PS Boxermotor mit 1,3liter. Außerdem gegen Aufpreis ist ein Halbautomatikgetriebe erhältlich, welches jedoch nicht auf große Begeisterung stößt.

1966: 44 PS starker 1,5liter Boxermotor. Eine Höchstgeschwindigkeit von 132km/h. Sowie eine modifizierte Bremsanlage mit vorderer Bremsscheibe und Trommelbremse hinten, bis dahin war eine Hydraulische Trommelbremse ringherum Serienmäßig verbaut.

1967: erstes Sicherheitsdenken. Der Karmann Ghia erhält einen Rückspiegel, sowie Drei-Punkt-Sicherheitsgurte. Außerdem wird das Bordnetz von 6 Volt auf 12 Volt erhöht. Ab 1968 ist auch eine Warnblickanlage Serienmäßig.

1969: dem Fahrzeug wird eine ganz besondere Ehre zuteil, als ihn das „Ringling Museum of Art“ (Sarasota, Florida, USA) aufgrund seiner zeitlosen Form eines der fünfzehn gelungensten Industriedesigns der Welt auswählt.

1970: der Karmann Ghia erscheint mit 1,6 Liter Boxermotor und 50PS. Außerdem wird ein Tageskilometerzähler verbaut.

1971: Es wird im Motorraum ein Stecker Installiert für eine Volkswagen Computerdiagnose.

1973: die Modellpflege beschränkt sich auf das Notwendigste aufgrund der hervorstehenden Neuausrichtung im Volkswagenkonzern. Der elegante Zweisitzer wurde in der Vergangenheit des Öfteren totgesagt. Der Karmann hatte einen schweren Stand da die Konkurrenz modernere und Leistungsstärkere Fahrzeuge im Programm hatte. Die Verkaufszahlen sinken stetig, auch wegen dem Preis von 9785DM für das Coupé und 10780DM für die Cabrioversion.

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Am 1. Juli 1974 endet dann die Produktion mit Beginn der Werksferien bei Karmann nach 19 erfolgreichen Jahren. Es wurde dieser Zeit 362.601 Coupés und 80.881Cabriolets hergestellt. Abgelöst wurde der Karmann durch den VW Scirocco.

Typ 34

Der Karmann Ghia Typ 34, 1500 Coupé genannt, wurde auf der IAA im September 1961 präsentiert. Er sollte die Ergänzung zum Typ 14 und wurde auch aufgrund seiner größeren Karosse, ist 14cm länger, und seiner größeren Motorsierung aus der 1,6 Liter Klasse, großer Karmann genannt.

Das Chassis bildete der Typ 3 (VW 1500).

Auch wenn die Begeisterung für das Fahrzeug auf der IAA groß war, tat es sich schwer. Karmann-Ghia-Coup--Typ-34.jpg Die ursprünglich geplanten Einheiten von 45 Stück täglich wurden schnell nach unten korrigiert. Auch der ursprüngliche Preis von 8900DM wurde nach kurzer Zeit um 450DM reduziert. Trotz aller Bemühungen brachte der Typ 34 nie volle Auftragsbücher.