Ostumgehung

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Bei der Ostumgehung Lüneburg handelt es sich wohl dem Querschnitt, nicht jedoch der Funktion nach um eine autobahnähnliche Staße. Keineswegs ist an eine Einbeziehung in eine eventuelle künftige Nord-Süd-Autobahn gedacht, zumal im Rahmen der jetzt abgeschlossenen Fortschreibung des Ausbauplans für die Bundesfernstraßen für eine solche Autobahn ein Bedarf nicht ermittelt und anerkannt wurde. Der Niedersächsische Minister für Wirtschaft und Verkehr, 18.01.1980
Die sogenannte Ostumgehung: bald eine Autobahn durch Wohngebiet?

Die sogenannte Ostumgehung - eine Stadttrasse

Abschnitt der B4, der im Norden an die A250 anschließt und Lüneburg nordöstlich im Moorfeld durchschneidet. Die sogenannte Ostumgehung stellt bereits seit langem eine starke Lärmbelästigung in den angrenzenden Wohngebieten dar. Für 15.000 Fahrzeuge geplant, fahren heute knapp 40.000 Fahrzeuge über diesen Streckenabschnitt. Für das Jahr 2015 prognostiziert das Verkehrsgutachten der Stadt Lüneburg an dieser Stelle deutlich mehr als 50.000 Fahrzeuge.

Hier muss bereits jetzt eine deutliche Verbesserung des Lärmschutzes sowie der gesamten lokalen und regionalen Verkehrssituation eingefordert werden:

  • Geschwindigkeitsreduzierungen für PKW (80 km/h) und LKW (60 km/h) mit entsprechenden Kontrollen
  • Durchfahrverbote und/oder Mautpflicht für ortsfremden LKW-Verkehr mit entsprechenden Kontrollen
  • Weitere Verbesserung des lokalen und regionalen öffentlichen Verkehrs mit Bus und Bahn
  • Verlagerung der Gütertransporte auf Schienen und Kanäle
  • Umgehungsstraßen um Lüneburg (aber: KEINE! A39)


Autobahnplanung

Variante 503

Auch die "Ostumgehung" ist vom Autobahnbau bedroht, da auf ihr der Planungsabschnitt 503 verläuft, dem möglicherweise über 30 Häuser mit mehr als 100 Anwohnern zum Opfer fallen würden. In diesem Fall würde der Verkehr auf 60.000 Fahrzeuge ansteigen.

Variante 586

Im März 2007 erklärt Dr. Manthey von der Regierungsvertretung Lüneburg auf Anfrage, dass die Variante 503 durch die Planungsbehörde zugunsten einer "alternativen" Planung verworfen würde: Mit der "Variante 586" soll der Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn ohne Abflachung des Kurvenradius bzw. Häuserabriss erfolgen. Die Nachfrage nach einer Realisierbarkeit von Standstreifen ließ er unbeantwortet und verwies auf das Planfeststellungsverfahren.

Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der 2. Variantenvergleich der Planungsbehörde vom März 2007: Ein Jahr nach der Präsentation der Klostertrasse (Variante 502) als "Ei des Kolumbus" bei gleichzeitiger Ablehnung eines Ausbaus der "Ostumgehung" (Variante 503), wurde die "neue Variante" 586 aus dem Hut gezaubert. Frei nach dem Motto "Die Ostumgehung ist tot, es lebe die Ostumgehung!" In Zahlen: 29,5 m Fahrbahnbreite inkl. Standstreifen und 6 m hohe Lärmschutzwände.

Presseberichte

9. Oktober 2006

Landeszeitung zur Demonstration gegen Ausbau der Ostumgehung zur A39

Die Angst vor der Autobahn

Er bangt um sein Haus in der Rilkestraße: Martin Knoop.

Fast 250 Menschen demonstrieren gegen den geplanten Bau der A 39 auf Stadtgebiet

pet Lüneburg.

Martin Knoop lebt in Angst und Ungewissheit. Und das schon seit dem Frühjahr. Der 60-jährige Lüneburger zählt zu den etwa 30 Hausbesitzern im Stadtteil Lüne-Moorfeld, die im Fall der Realisierung der „Teilvariante 503“ der geplanten Autobahn A39 ihr Haus verlassen müssten: Abriss. Und so war es klar, dass Knoop zu den 250 Menschen gehören würde, die am Sonnabend an der Erbstorfer Landstraße gegen die geplante Autobahn und besonders gegen die Varianten, die den Ausbau der Ostumgehung zur A39 vorsehen, demonstrierten.

Die Bürgerinitiative Lüne- Moorfeld hatte zur Aktion aufgerufen. In roten T-Shirts und Pullovern, mit Transparenten und Plakaten standen Alt und Jung an der Erbstorfer Landstraße und auf den Grünstreifen der Auffahrt zur Ostumgehung. „Wir setzen uns für das Schutzgut Mensch ein. Wir versuchen, unsere Lüneburger Betroffenheit zum Ausdruck zu bringen und wenden uns gegen die gesamte A39 – nicht nur hier“, sagte Stefanie Becker, eine der Sprecherinnen der im Frühjahr gegründeten Bürgerinitiative.

Martin Knoop wohnt seit 29 Jahren an der Rilkestraße. „Das sollte mein Altersruhesitz werden“, erzählt der Lüneburger, der mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn im Haus lebt. „Jetzt ist das Haus bezahlt und ich dachte, ich habe Ruhe. Unsere Altersversorgung – das wäre alles zum Teufel. Man kann doch nicht eine Autobahn durch ein Wohngebiet führen“, schimpft er weiter – und hofft, dass die aktuellen Pläne nicht realisiert werden.

Insgesamt fast 250 Menschen demonstrierten am Sonnabend entlang der Erbstorfer Landstraße gegen den Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn 39. Fotos: be

Eine Stunde lang harrten er, Stefanie Becker und viele Nachbarn aus, dann ging es nach Hause. Aber schon in wenigen Tagen wollen sie sich wieder treffen, der Kampf soll weitergehen: Am 13., 20. und 27. Oktober, jeweils freitags um 18 Uhr, sind Mahnwachen geplant. Am Sonnabend, 4. November, 17.30 Uhr beginnt ein Laternenumzug. Für Plakate und Postkarten haben sich 60 Menschen der Region fotografieren lassen, dokumentieren so ihren Protest gegen die A39. Motto: „Wir lieben Lüneburg“. Die Bürgerinitiative trifft sich jeden ersten Montag im Monat um 20 Uhr im Stadtteilladen ELM in der Hermann-Löns-Straße 22.

1. Februar 2007

Landeszeitung zum Besuch im Bundes-Verkehrsministerium

Presseberichte März 2007

Links

Arbeitsgruppe Ostumgehung